November?!
Donnerstag, 01.11.12, 21.00 Uhr
November? Ich kann es echt nicht glauben, dass schon November ist, was vor allem am Wetter liegt, da ich diesen Monat nicht mit über 30 Grad, strahlender Sonne und grünen Bäumen verbinde. Aber eigentlich ist es auch egal welcher Monat ist, genauso wie es egal ist welches Datum oder welcher Wochentag ist.
Heute haben wir eine Tour mit einem
kleinem Fischerboot durch die Mangrovenwälder gemacht und dies hat
mir meine Gedanken, die momentan immer wieder kommen, mal wieder
bestätigt.
Ich lebe hier momentan umgeben von
(noch) intakten Ökosystemen, wie dem Regenwald, dem Ozean, den
Mangrovenwäldern und deren Verbindungen. Ich sehe Berge, Strände,
Wälder, Wiesen, Moore und mitten drin immer wieder Ansiedlungen von
Menschen, die größtenteils im Einklang mit der Natur leben.
Als ich von dem Sturm Sandy in den USA
gehört habe (von dem wir glücklicherweise nichts mitbekommen
haben), ist mir mal wieder klargeworden, wie wenig wir von unserer
Umwelt wissen.
Eine Weltstadt wie New York im
Ausnahmezustand zu sehen erschrickt mich und macht mir Angst vor der
Zukunft. Doch wie viel Einfluss haben wir überhaupt auf diese
Naturgewalten? Wenn ich aus dem Fenster schaue und die immergrünen
Berge sehe könnte man denken, gar keinen. Doch wie lange wird dieses
Fleckchen Erde hier noch bestehen? Was wird passieren, was ist unser
eigenes Verschulden und was ist der natürliche Lauf der Dinge, der
uns beeinträchtigt? Wir handeln ohne zu wissen was passiert, wir
wollen schützen, helfen, retten, doch wie sollen wir, ohne eine
Ahnung?
Solche Fragen gehen mir gerade oft
durch den Kopf und ich fühle mich immer öfter mehr als ein ganz
kleiner Teil des Ganzen und nicht als dessen „Oberhaupt“, wie der
Mensch sich oft sieht.
Ich meine ein 200 Jahre Alter
Riesenbaum kommt anscheinend besser klar als wir. Und wenn er stirbt,
stirbt ein ganzes Ökosystemen mit ihm und es dauert nochmal 200
Jahre dieses zu ersetzen. Unser Leben scheint lächerlich dagegen und
doch schätzen wir es viel mehr als das des Baumes.
Naja soviel zum philosophischen Teil
dieses Tages. Ich wollte diese wirren Gedanken nur mal loswerden, da
sie hier, mitten im Regenwald, viel realer sind, als wenn man zu
Hause sitzt und über den Regenwald redet.
Die Mangroventour startete in einem
kleinem Fischerdorf ein paar Kilometer entfernt. Trotz der Nähe sah
es dort komplett anders aus. Ich habe das Gefühl kein Strand in
Costa Rica gleicht dem anderen, was mich sehr fasziniert. Die
Fischerhütten sahen sehr ärmlich aus, doch die Menschen die darin
wohnen glücklich. Diese Menschen leben für ihren Beruf und geben
diese Liebe an die folgenden Generationen weiter und das hält solche
Dörfer am Leben.
Auf unserem Weg durch die Mangroven
konnten wir viele verschiedene Vögel, komische Krabben, und ein
Babykrokodil sehen. Wir haben auch die Spuren von einem wirklich
großen Krokodil gesehen, jedoch sind diese Tiere echte
Versteckkünstler. Wir haben inmitten der Wälder eine Pause gemacht,
Kokosnuss getrunken und die Ruhe genossen. Auch hier wieder,
unglaublicher Frieden den man nicht in Gefahr wissen möchte!
Fischer beim Bestücken der Leinen mit Ködern. An einer Leine sind hunderte Haken und sie machen diese Arbeit jeden Tag! |
Zum Abschluss des Tages hat Ruth
(Nachbarin und Köchin) noch eine leckere Reispfanne gezaubert und
wir haben im Supermarkt Schokolade gekauft.
Also alles in Allem ein gelungener Tag!
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