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Titicaca See

Montag, 05.08.2013


Nun werde ich zurückblickend die letzte Etappe meiner Peru Reise veröffentlichen, damit auch die kompletten 7 Monate hier immer nachzulesen sind. Auch für mich ist das Nachlesen und Anschauen der Bilder hier im Blog total interessant und löst natürlich auch immer wieder Fernweh aus! 

Meine Fahrt von Cuzco nach Puno  war am 07.04. in einem modernen Reisebus mit Halt an verschiedenen interessanten Plätzen auf dem Weg. 

Der erste Halt war in einem kleinen Dorf mitten im Nichts, wo eine sehr schöne, alte, koloniale Kirche zu besichtigen war. 



Es ist schon merkwürdig in so ein kleines ursprüngliches Dorf zu kommen und zu sehen wie versucht wurde den Menschen dort den katholischen Glauben aufzuzwängen und verständlich zu machen. Architektur, Kunst und die gesamte europäische Weltanschauung war den Einwohnern fremd und dann kommen ein paar Spanier und bauen auf dem Fundament eines Inka Tempels eine mit geklautem Gold geschmückte Kirche, die sie als neues Gotteshaus festlegen.

Der nächste Stopp war eine noch erhaltene Inkaruine namens "Wiracocha" in dem Ort Raqchi.  Auf dem Marktplatz des Ortes kann man Handwerkskunst kaufen, die hier tatsächlich noch per Hand hergestellt wird. Wiedereinmal haben sich die Inkas mit Wiracocha selbst übertroffen und ich kam aus dem Staunen nicht mehr herraus. Hunterte Kilometer von Cuzco und dem Machu Picchu existiert eine weitere, große und wichtige Stätte mit kolplett anderer Bauweise, jedoch genauso beeindruckend. 

Der Ort hat mir sehr gefallen, da es dort unedlich ruhig und friedlich war und man sich einfache sehr gut vorstellen konnte wie es dort wohl einmal ausgesehen hat und auch wie die Menschen dort gelebt haben, was beim Machu Picchu etwas schwierig ist. 

Der Guide mit dem Modell des Tempels

Ein Säulensockel

Die 3 Kilometer lange Mauer um das Tempeldorf

Ein Wohnhaus

Die Mauer war ein mal eine Mittelwand des Gesmatbaus
 und  ist, bis auf das Dach, original!

Selbst an einem harmlosen Fotopunkt, wo wir halt machten kamen einem die Verkäuferinnen hinterhergerannt und wollten Ihre immergleichen Sachen loswerden. Das ist etwas schade an Perú, selbst an den untouristischsten Orten kommt irgendwo jemand daher und will dir Geld abnehmen.




Nach einem weiteren Halt in einem mäßig interessanten Museum, durchfuhren wir die nächste größere Stadt Juliaca, die als aufstrebende Wirtschaftskraft bezeichnet wird. Was man dort aber vom Touri Bus aus sehen konnte, hat einen nicht gerade dazu verleitet auszusteigen. Nach Mini Lehmhäusern in Flächen von unendlichem Grün, dachte ich es geht nicht schlimmer, doch Juliaca zeigt einem deutlich wie arm Perú doch noch ist. 


Standard Haus in der Anden Hochebene,
die wir durchfahren sind

Verlassene, halbfertige Gebäude und Tankstellen alle paar Kilometer




Als wir in Puno eintrafen hatte ich zum ersten Mal ein mulmiges Gefühl, alleine als Frau unterwegs zu sein, denn auch hier sah es nicht sonderlich vertrauenserweckend aus. Besonders das Busterminal war mir nicht geheuer, umso erleichterter war ich als gleich mein Taxi kam und mich in mein sehr schönes Hotel brachte. 
Dort hatte ich mal wieder Internetzugang und konnte ein Lebenszeichen von mir geben :) 
Mein Hotelzimmer...

...mit Blick auf Puno...

...und, JA, den Titicaca See :)
Am nächsten Morgen traf ich dann auch eine französische Familie, die in meinem Hotel wohnte und dieselbe Tour wie ich gebucht hatte. Es stellte sich heraus, dass er, ehemaliger Banker, mit seiner Frau und den drei Kindern für neun Monate auf Weltreise ist und nun mit Süd- zentral- und Nordamerika seinen letzten Kontinent abreist. Eigentlich braucht man dazu nichts mehr sagen, außer: RESPEKT!

Als wir alle das Boot geentert hatten ging es los zu den Uros, schwimmende Inseln aus Schilf, die seit Jahrhunderten auf dem Titicacasee gebaut und bewohnt werden und von denen einige nun zur Besichtigung sind.


David, "Bürgermeister" der Insel , erklärt den Aufbau
der Schwimminsel

Haus einer 3 köpfigen Familie



Nachdem wir die Uros besucht haben, kamen wir nach ca. 3 stündiger Fahrt über den See an der Insel Amantani an, auf der wir bei heimischen Familien übernachen sollten. Ich und ein amerikanisches Pärchen wurden der Familie von Graciella zugeteilt. Auf der Insel gibt es keinen Strom, Wasser kommt aus einer Süßwasserquelle und Autos werden durch Esel oder Körperkraft ersetzt. Eigentlich kann man die Insel mit Ihren Menschen und dem dazugehörigen Lebensgefühl nicht beschreiben, weder mit Worten oder Fotos. Es ist komplett anders. 
Mittagessen: Quinoa Suppe und Muña Tee


Okka Wurzeln





Am Horizont sind die bolivianischen Gletscher zu sehen, 
der See gehört zur Hälfte zu Bolivien. 
Am Abend ging es auf den höchsten Punkt der Insel, der bei ca 4200m ü. NN liegt. 

Nachts wird es hier richtig kalt!


Ohne Worte.
Wie gesagt finde ich einfach nicht die Worte um das zu beschreiben. Mir fällt nur das Wort Frieden ein. Vollkommener Frieden.

Noch später am Abend bekamen wir von unserer Gastmutter traditionelle Tracht ausgeliehen und gingen auf eine "Party" mit traditioneller Musik, was einerseits lustig war, andererseits auch etwas künstlich.


Volle Begeisterung bei Graciella und mir ;)
Der nächste Morgen
Graciellas Küche
Die Mütze war ein Gastgeschenk meinerseits,
welche stolz von Familienoberhaupt Mama getragen wurde.

Kiwis

Ein Teil der Familie: rechts Graciella und ihr Mann
und links die Tochter mit Baby,  Mann und Nichte.

Zum Outfit: Wegen der Höhe ist es auf dem See kalt.
Jedoch steht man auch der Sonne näher, weshalb sie dort
extrem stark "brennt" und man sich schützen muss.
Rund um den See spricht man Aymara, eine Ursprache. Der Gastvater konnte gut Spanisch sprechen und verstehen, doch der Rest der Familie nur sehr bruchstückhaft. Auch hier wird einem wieder bewusst, welches die eigentliche Kultur Südamerikas ist und das es die Spanier waren die der Bevölkerung ihre Sprache aufgedrängt haben.

Nachdem Frühstück bei der Familie, sind wir mit dem Boot zur Nachbarinsel Taquile gefahren und haben dort noch einen Rundgang über die Insel gemacht. Die Mischung aus Tradition und Tourismus hat mit dort gut gefallen.



Lecker- Fisch aus dem Titicaca See 
 Am Abend kamen wir ziemlich fertig am Hotel an und ich packte meine Sachen für den Rückflug nach Lima. Ich hatte mich noch mit den Franzosen und dem amerikanischen Paar zum Essen verabredet und bin danach todmüde ins Bett gefallen.

Der nächste Tag begann wieder früh am morgen, da ich meinen Flug zurück nach Lima nehmen musste. Dort angekommen konnte ich fast schon wieder mit dem Sachen packen beginnen- für meinen Heimflug am 12.04. 


Der Abschied von Margarita und Mariano fiel mir schon etwas schwer, da sie so toll für mich gesorgt haben und mich sehr gastfreundlich bei sich aufgenommen haben, jedoch würden wir uns auch schon in einem Monat wieder sehen, bei der Hochzeit ihres Sohnes und meiner Stiefschwester. 

Der Abschied von meinem Leben, dass ich in den letzten 7 Monaten geführt hatte, von den großartigen Landschaften und den tollen vielen Menschen die ich kennengelernt hatte fiel mir am schwersten. Sollte es nun echt schon zu Ende Zeit? Musste ich wieder nach Deutschland zurückkehren? Wollte ich das überhaupt? Ja, das wollte ich, denn natürlich freute ich mich auch auf alles was ich in den 7 Monaten vermisst hatte!


Das letzte Foto meiner Reise. Sonnenuntergang hinter
meiner Maschine, die mich zurück nach Europa bringen sollte.

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